
Unter dem Titel seines gleichnamigen Buches „Die einen tragen Steine, die anderen Gold“ war der Pastor und Musiker Daniel Schulze (Jahrgang 1989) aus Annaberg-Buchholz zu Gast im Forum Hoffnung. Mit Liedern und tiefgründigen Gedanken über den christlichen Glauben und Resilienz nahm er seine zahlreichen Zuhörer mit auf eine sehr persönliche Lebensreise.
Mit 20 Jahren, voller Energie und großen Plänen, ereilte Daniel Schulze eine Diagnose, die sein Leben jäh unterbrach: kurz bevorstehendes akutes Nierenversagen. Er fühlte sich, wie er selbst sagte, „aus dem Leben gerissen“. Was folgte, war der tägliche Kampf eines chronisch Kranken – ein tiefgreifender Prozess der Veränderung, der auch seine junge Ehe auf die Probe stellte.
Eine Reise durch die Länder des Lebens
Der Buchautor nutzte den Abend, um seine Gäste auf eine sinnbildliche Reise durch verschiedene „Länder“ seiner weiteren Lebensstationen mitzunehmen. Als “Land der Verdrängung” beschrieb er die erste, natürliche Reaktion auf einen schweren Schicksalsschlag. Im “Land des Kampfes” rang er um ein Stück Normalität und kritisierte eine „falsche Theologie“ mancher frommer Christen, die Heilung als bloße Frage des richtigen Glaubens sehen.
„Chronisch krank zu sein heißt nicht, ein ganzes Leben zu kämpfen. Man
darf auch kapitulieren und Gnade erleben, bei dem, der stärker ist.“
(Daniel Schulze)
Der Abschied vom verinnerlichten Leistungsgedanken führte Schulze schließlich zur schwersten Krise: dem Abschied von Gott. Wie bei Hiob rüttelte die Krankheit an den Grundfesten seines Glaubens. Langsam reifte jedoch die Erkenntnis: Gott geht es nie um Leistung, sondern immer um Beziehung! Er erlebte das “Land der Trauer”: Hier musste er lernen, Gutes loszulassen und Schlechtes (die drohende Dialyse) anzunehmen. Schließlich gelangte er in das “Land der Akzeptanz”: Diese Grenzerfahrung führte ihn zurück zu Gott und in die Annahme seiner eigenen Begrenztheit. Es geht nicht mehr um Makellosigkeit; die Risse werden sichtbar. Daniel Schulze betonte: Genau das braucht diese Welt – Menschen mit Rissen, an denen wir uns festhalten können.
Die Zeit verflog im Angesicht dieser Ehrlichkeit und Glaubenstiefe. Das fünfte Land, das „Land Gottes“, konnte an diesem Abend nicht mehr besprochen werden.
Vom Stein zum Gold
Heute betrachtet Daniel Schulze seine Nierenerkrankung nicht mehr als schweren Stein, sondern als Gold. Zum Abschluss gab er den Anwesenden eine wichtige Erkenntnis in einem Lied mit auf den Weg: „Ich weiß, dass mich das Leben nie weiter treibt, als zu dir, mein Gott…“
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